Was ist Tarot?

Psychologisch und spirituell gesehen ist das Tarot eine der ältesten Quellen über die Reise des Menschen durch die Licht – und Schattenbereiche seines/ihres Lebensweges und beschreibt somit den Weg der menschlichen Individuation an sich (C.G.Jung). Das Verständnis über diese für alle Menschen gleiche bzw. ähnliche Thematiken, die durch die Archetypen des Tarot dargestellt werden, kann dem Menschen helfen, sein/ihr Leben besser zu verstehen.
Tarot ist ein Kartensystem, dessen Ursprung und Herkunft des Namens nie ganz geklärt wurde. Die ersten Tarotdecks stammen aus Italien und Frankreich aus dem 15. Jahrhundert und von den reichen Fürstenhöfen und ist eine Weiterentwicklung der ersten Spielkarten und wurde von verschiedenen Mystikern erweitert um die uralten Bilder aus dem kollektiven Unbewussten der Menschheits- und Schöpfungsgeschichte.
Tarot ist ein Kartensatz von 78 Bildern, die zusammen alle auf das menschliche Leben einwirkende Kräfte, alle Gestalten, Ereignisse, Gefühle und Ideen beschreiben, die der „Stoff“ des menschlichen Lebens sind. Tarot ist ein Botschafter zwischen Bewusstem und Unbewusstem und die Archetypen des Tarot umfassen wichtige Lebensthemen und ihre jeweiligen „Geheimnisse“ (Arkana bedeutet Bogen bzw. Geheimnis). Sie helfen uns dahinterliegende Botschaften zu begreifen.
Ein klassisches Tarotdeck besteht aus 78 Karten, die sich aufteilen in 22 große Arkana (Trumpfkarten) und 56 kleine Arkana (40 Zahlenkarten und 16 Hofkarten). Die 22 Karten der großen Arkana sind Einzelmotive, die in sich keine Wiederholung kennen und auf Grund ihrer Nummerierung eine klare Reihenfolge bilden. Die kleinen Arkana sind zusammengesetzt aus 4 Sätzen (Kelche, Stäbe, Scheiben und Schwerter) die den 4 Elementen Wasser, Feuer, Erde und Luft entsprechen und mit ihren Alltagsszenen einzelne Aspekte der Umstände und des Verhaltens in Bezug auf die Frage und den/die Fragenden symbolisieren. Zu allen 4 Elementen gibt es die sogenannten Hofkarten – König/in, Bube, Ritter, in manchen Decks auch Prinzessinnen, die Personen oder Persönlichkeitsanteile, bzw. Stimmungen und grundlegende Athmosphären in einer Legung widerspiegeln können.
Es gibt inzwischen viele verschiedene Tarotdecks, die zwei bekanntesten sind das Waite-Smith-Tarot, Das Marseille – Tarot und das Crowley-Harris-Tarot.
Die beliebteste Art mit Tarot umzugehen, ist das Kartenlegen zu Orakelzwecken. Tarot kann Ratgeber bei Liebes-, Berufs- und vielen anderen Lebensthemen sein, es kann Tendenzen und Perspektiven aufzeigen, Entscheidungshilfe geben und vor allem Ursachen und Hintergründe beleuchten.
Dazu zieht der Frager einzelne Karten oder nutzt eines der vielfältigen Legesysteme. Der von C. G. Jung geprägte Begriff der Synchronizität lässt ahnen, wie Tarot funktionieren könnte – darunter versteht man das gleichzeitige oder zeitnahe Auftreten zweier Ereignisse, die in einem inhaltlich sinnvollen Zusammenhang stehen. Es besteht nach diesem Erklärungsmodell also eine Parallelität zwischen dem, was in einer Legung dargestellt wird, und Ereignissen im Leben des Fragenden. Das Tarot und seine Bilder wirken hier als Spiegel der Seele, des Höheren Selbst bzw. der Inneren Weisheit. Gemeinsam mit der Kartenlegerin werden die Bilder, Symbole und Archetypen gedeutet, wobei zuerst die eigenen Assoziationen zu den Bildern in Zusammenhang mit der Frage gebracht werden.
Es gibt verschiedene Schlüssel und Zugänge, um die Bildersprache von Tarot zu verstehen: Numerologie, Symbolik, Alchemie, die Heldenreise, die Kabbala, die Elementelehre, Meditation, freie Assoziation, Intuition und einige mehr.